OK, OK, ich gebe zu: es wird sicherlich schwierig, die 100 vollzukriegen, wenn ich in diesem Tempo weiterblogge. Ich könnte natürlich die folgenden Zeilen einfach in mehrere Einträge unterteilen, aber das wäre ja geschummelt ;)
Zuerst nochmal ein kurzer hinweis auf den vorletzten Eintrag. Ich habe das angekündigte Bild eingestellt, entstanden auf dem Weg nach Charleston. Ein Beweis dafür, dass wir wirklich unsere eigene Baumwolle gepflückt haben! Leider nur gerade genug, um daraus den kleinen Finger eines Handschuhs anzufertigen, aber es ist ein Anfang! Das Geld, was wir also durch das Selberweben unserer sache sparen, haben wir dann sogleich auf dem North Carolina State Fair ausgegeben, der einmal im Jahr stattfindet. Es gibt eine extra Fläche, die nur diesem unfassbar riesigem Rummel vorbehalten ist und das restliche Jahr über frei steht. Wir kennen ja die Amis und ihre Flächenpolitik... Neben einer Vielzahl an Fahrgeschäften (u.a. 5 Riesenräder!), Attraktionen (u.a. eine Schlangenfrau, halb Frau halb Pyton, die wir uns aber gespart haben) und Schießbuden (ich bin jämmerlich am Basketball- und Footballwerfen gescheitert), gab es an 'zig Ständen frittiertes Essen zu kaufen. Neben Pommes und Chicken-Nuggets gab es dabei so "leckere" Sachen wie frittierte Zwiebeln, Snickers, Oreo-Kekse und sogar, man mag es kaum glauben, frittierte Cola! Man kann also doch alles frittieren, was ich vorher nicht glauben wollte. Einen Ritt auf dem (zum Glück nur mechanischen) Bullen haben wir dann zur Belustigung der Massen auch noch absolviert, wobei mein Papa durch seine "mich-kriegt-hier-keiner-runter"-Technik beeindrucken konnte! Immerhin war er am längsten drauf von uns allen :)
Tags drauf ging es dann in die Hauptstadt: Washington DC. Die Schlatzentrale der Noch-Weltmacht USA! Das Mecka der Wirtschaftslobbyisten! Der Sitz von Weltbank und Co.! Letztere ist nebenbei zufällig momentaner Arbeitgeber eines Schulfreundes, bei dem ich das Wochenende über bleiben konnte, während ich meine Eltern nach Arlington, auf die andere Seite des Patomac-Rivers "abgeschoben" habe, wo sie jedoch aus Mangel an Hotel-Alternativen in der völlig ausgebuchten Innenstadt in einer Niederlassung der Hilton-Familie übernachtet haben. Es gibt wahrscheinlich schlimmeres ;)
Unsere Sightseeingtour haben wir mit einem Spaziergang an der Weltbank vorbei begonnen, um danach am weißen Haus Mr. Bush eine gute Heimreise auf seine Ranch nach Texas zu wünschen, nachdem nächste Woche Dienstag endlich sein Nachfolger bestimmt wird. Wer das sein mag, ist noch etwas offen. Insider haben jedoch schon von einer vorbereiteten Rede Sarah Palins berichtet, in der sie die Schuld für das scheitern der republikanischen Kampgne von sich weisen will. Nächsten Dienstag wissen wir was drin steht ;) Auch das Lincoln Memorial, das Capitol und das Washington Monument haben wir nicht ausgelassen. Die meiste Zeit verbrachten wir jedoch im Air and Space Museum, welches eine ausführliche Sammlung incl. deutscher und sowjetischer Errungenschaften beinhaltet. Einsetzender Dauerregen sorgte dafür, dass wir uns auch noch einen Film über Schwarze Löcher angesehen haben, der sehr interessant war! Einen Besuch im Leopold's, einem österreichischen Café, am nächsten Morgen später, ging es weiter in Richtung Philadelphia.
Hier gestaltete sich die Hotelsuche ebenfalls relativ schwierig, da zur Zeit nicht nur ein Ärztekongress in der Stadt stattfindet, sonder auch die World-Series im Baseball ausgetragen wird, die Finalrunde, in der auch die Philadelphia Phillies neben den Tampa Bay Rays zugegen sind. Wir haben es dann doch noch geschafft, eine Bleibe zu finden und in der nächsten Kneipe eines der Endspiele zu verfolgen, die nach dem System "best of 7" ausgetragen werden. An diesem Abend gewannen die Phillies ihr drittes Spiel, was zum entscheidenden Spiel am nächsten Tag, ebenfalls in Phillie, führte. Dieses konnten meine Eltern zwar noch verfolgen, nachdem ich mit dem Mietwagen schon wieder auf dem Weg nach North Carolina war, jedoch musste es wegen Regen vertagt werden. Also leider keine Riesenparty in der Stadt... Jedenfalls haben wir Philadelphia vorher nochmal in der kürze der Zeit erkundet und dabei natürlich die einzige wirkliche Attraktion der Stadt, die Liberty Bell besucht. Diese hat doch tatsächlich im Rathaus gehangen und zu allen möglichen Ereignissen geleutet. Der offizielle "Erlebnispark" drum herum kann mal wieder nur als Inszenierung für die Massen verstanden werden, die zum Image der Stadt beitragen soll, die einmal die größte Stadt der USA und sogar Regierungssitz war, bevor New York und Washington ins Spiel kamen und Philadelphia ablösten.
Am Nachmittag ging es dann für mich wieder in Richtung Chapel Hill weiter, während meine Eltern am nächsten Tag wieder die Heimreise antraten. Mittlerweile sind sie wieder gut zuhause angekommen. Nach einer Nacht im Motel hinter Richmond, einer 2-stündigen Busfahrt vom Mietwagenverleih nach hause und einem Mittagsschlaf ging es für mich dann unterdessen ins erste Spiel, bei dem ich nun, nach dem ich die Sportgebühr bezahlt hatte, teilnehmen durfte. Nachdem das erste Spiel 2:0 gewonnen wurde, ohne dass ich mitgespielt habe, haben wir nun 0:3 verloren... was das zu bedeuten hat, weiß ich jedoch noch nicht so genau.
What a funny country I am living in...
vor 14 Jahren
8 Kommentare:
Hallo Chrissi, ich bin tatsächlich die Erste Donnerwetter!!!!!
Na das waren ja wieder ereignisreiche Tage für Dich.Weswegen bist Du nochmal in den USA???????
liebe Grüße Karin
schon wieder 2 stunden im bus verbacht?! is doch echt nich zu fassen! american public transport is just plain rubbish, isn't it? ;-)
Hi Chrissi,endlich ein lebenszeichen von dir und wie du es schon richtig gesagt hast mit den 100 das wird wohl nichts. aber was solls es gibt halt wichtigere dinge. nun biste wieder alleine.hat sich eigentlich schon neuer besuch angemeldet oder war´s das?
mfg Petra
@ Karin: Naja, weswegen ich in den USA bin, sollte doch langsam klar sein, oder? Burger essen und rumreisen :-) Und vielleicht kommt auch noch n bisschen was für die Uni bei rum ;-)
@Spieß: Das war mein lieblings Bus, der vom Flughafen zu mir nach hause mit drei mal umsteigen. Aber den hab ich jetzt zum letzten mal nehmen müssen, RDU steuer ich so schnell nicht mehr an. War fast n bisschen wehmütig...
@Petra: Richtig, es gibt wichtigere Dinge, wie z.B. Burger essen und rumreisen (siehe oben) ;-) Mit Besucvh wars das jetzt. Das schlimme ist nur, dass das jetzt heißt, dass ich mich wieder auf die Uni konzentrieren kann... und muss.
ach ja, du fliegst ja von new york zurück, ne? aber bis dahin is ja noch ein bisschen zeit (die hoffentlich von arbeit bestimmt ist! *g*)!
Unglaublich, wie objektiv dein Bericht zu Washington ausgefallen ist, hab ich ja nicht geschafft ;)
Das Foto vom weißen Haus find ich sehr irreführend: sieht so aus, wie wenn es da nur einen Zaun geben würde :)
Man kommt tatsächlich bis zu diesen
letzten Zaun an das Weiße Haus,
allerdings täuscht die Perspektive
auf dem Foto erheblich,denn die Entfernung Zaun-Weißes Haus ist
deutlich weiter.Ein Lob dem Foto-
graphen, der Euch u.den Hinter-
grund so hinbekommen hat.
Hiermit melden auch wir uns wieder
aus dem Urlaub zurück Klaus & Elke
Naja, viel Verzerrung ist in dem Bild eigentlich nicht drin... ich schätze zur Eingangstür sind es vom Zaun aus ca. 100m. Allerdings war an diesem Tag auch nichts abgesperrt und keine Scharfschützen auf dem Dach, d.h. der Hausherr war wohl ausgeflogen... oder ausgeritten, auf seiner Ranch.
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