Ende letzter Woche ist es leider zu einem tragischen Zwischenfall

gekommen: Tigger, eine von Amys beiden Katzen, ist am Freitag von einem Auto angefahren worden und musste eingeschläfert werden. Der Tierarzt konnte leider nichts mehr machen, da mit einer gebrochenen Hüfte eine Operation ca. 1000$ gekostet hätte, die Amy leider nicht hat.Tigger ist 4 einhalb Jahre alt geworden. Wir haben ihn nahe seinem Heimatort Bynum, ca. 20 min südlich von Chapel Hill, an einem Flusslauf beerdigt. Dort hat er nun ein neues Zuhause, von dem er den Fluss von einer kleinen Lichtung aus beobachten kann...

Trotz dieses tragischen Umstandes hatten wir uns dazu entschlossen, Halloween in Chapel Hill zu feiern, wo eine Party, vergleichbar mit dem Karneval im Rheinland, stattgefunden hat. Tausende teils unfassbar kreativ kostümierter Menschen hatten eine gute Zeit auf der Franklinstreet, der Hauptachse Chapel Hills. Auch ohne Musik und Bier, welches in den USA ja in der Öffentlichkeit immernoch verboten ist, gab es gute Laune und Spaß ohne Ende. Ich hatte mich dazu entschlossen, mein Kostüm selber zu machen. Als "the

very last barrel of oil" hatte

ich mich unter das Volk gemischt und den Abend auf einer privaten 4-Haus (!) Party begonnen. Zusammen mit Freunden von der Uni sind wir dann in Richtung Franklin Street gezogen und haben uns an den Verkleidungen erfreut. Neben ca. 10 Batmans und ebenso vielen Jokern, gab es auch eine beachtliche Anzahl an Sarah Palins, die uns begegnet sind. Hoffentlich hat das nichts schlimmes zu bedeuten... Aber auch Bill Clinton war noch mit von der Partie, also von daher keine Panik.
Am Samstag ging es vormittags dann also auf besagte Beerdigung, bevor es am Nachmittag eine richtig

männliche Herausforderung zu bewältigen gab: es galt einen Baum zu fällen! Jason (Amys Freund), sein Mitbewohner und wir beide haben uns daran versucht, eine Pinie in deren Vorgarten auf die eleganteste Weise zu fällen. Ein Seil, in der richtigen Höhe angebracht, sollte durch Ziehen die Fallrichtung vorgeben, während unten gehackt wurde. Allein das Anbringen des Seils hat ein-einhalb Stunden gedauert, da wir allesamt ziemlich schlechte Werfer sind. das Hacken ging dann umso schneller und dann hieß es "ziehen und rennen". Es hat erstaunlicher weise dann so gut geklappt, das der Baum, der schon ziemlich tot war, beim Fallen in handliche Stücke zerbrochen ist und genau innerhalb der Grundstücksgrenzen zum liegen kam. Besser geht's nicht. Jetzt warte ich nur noch darauf, dass wir bei dem ganzen Holz zum Marshmallowgrillen am Lagerfeuer eingeladen werden ;)
Den Abend habe ich damit verbracht, meinem Schulfreund Martin, den wir letztes Wochenende erst in DC besucht hatten und der mit einem Mietwagen mal eben spontan vorbeigekommen ist, die "Stadt" zu zeigen. Auf dem Weg hierher hatte er schon panisch angerufen und gesagt "Ich find deinen Ort nicht, ich glaub ich hab mich verirrt, hier ist nur Wald!". Dass er sich dabei schon in Carrboro unweit vom meiner Straße befand, wollte er mir partout nicht glauben. Es ist halt doch etwas ruhiger und naturverbundener als DC hier. Nach dem Abendessen bei Carrburitos, dem besten Mexikaner am Ort, ging es dann zusammen mit Robin in die Carolina Brewery. Hier wurde uns, den Bierkennern aus Deutschland, doch skandalöser Weise der Ausschank von Bier verwehrt, da der jungen Thekendame unser ausländischer Führerschein für den Altersnachweis von uns jungebliebenen Burschen nicht "offiziell" genug war. Ohne Passport kein Bier... und den hatten wir ausgerechnet dieses mal nicht in unserer Hosentasche dabei. Das Bier haben wir dann woanders bekommen. Nach einem sonntäglichen Frühstück im Weaver Street Market, zusammen mit Robin, Amy und Uli, ist Martin dann am Abend wieder losgedüst Richtung DC, wohlwissend, dass er hoffentlich in zwei Tagen einem Haufen demokratischer Beamter begegnen wird, die auf Wohnungssuche sind.
Am Dienstag ist es soweit! Obama oder McCain, Biden oder Palin, wer wird das Rennen gewinnen? Werden die USA in Zukunft von einem alternden Veteran und einer offensichtlich leicht überforderten Halloween-Karikatur regiert? Oder doch von einem Gespann, das für Hoffnung auf bessere Zeiten, nicht nur für die USA, sondern damit letztendlich für die gesamte Welt steht? In zwei Tagen sind wir schlauer...
4 Kommentare:
Hi, Baumumschubser(nicht die Mama),
das mit Tigger ist wirklich schlimm, wir können da mitfühlen.
Da habt ihr ja beinahe einen bierfreien Abend gehabt. vielleicht ist es möglich von den örtlichen Behörden einen befristeten Biertrinkerpass zu bekommen... Hallo Martin, nettes Städtchen, oder?
Hoffentlich hat niemand versucht das letze Barrel Fritten-Öl anzuzapfen, viel Spaß noch,
lg PuM
Naaa, hat da wieder jemand Nachtschicht ;)
na logo, klemme sonst nicht um 3:30Uhr im WWW.
die tigger-geschichte schockt mich immer noch!
aber dein halloween-kostüm: eins-a! the last barrel of oil! ganz groß! (obwohl: bei so'ner einstellung doch demnächst vielleicht lieber ein mietfahrrad als ein mietauto? *g*)
das mit dem bier is ja echt 'ne himmelschreiende frechheit! deutschen ihr bier zu verwehren...
die soll mal herkommen, dann gibt's nich einen burger für sie!
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