Montag, 4. August 2008

Montreal

Die Fahrt nach Montreal verzögerte sich ein wenig, da sich Sylwia (der Name ist in polnischer Schreibweise) erkältet hatte und erstmal von der medizinischen Abteilung der Uni behandelt wurde. Unterwegs nach Montreal hielten wir wiederum en einem See, mit einem ähnlichen Eindruck wie schon beim ersten, wir zahlten 15 $ für die Vans, um zu parken und 20 min. am Ufer sitzen zu dürfen. Unterwegs sahen wir jedoch das erste mal wirklich unberührte Landschaften, was uns nach 10 Tagen Stadt etwas Erholung bereitete.

In Montreal angekommen, bezogen wir unsere Zimmer im College der alt-ehrwürdigen McGill University, dem englischsprachigen Herz der sonst französischen Stadt. Alt-ehrwürdig war dann auch die Ausstattung der Zimmer, mit alten (aber nicht so alt, dass sie wieder schön wären) Betten und Schränken, ohne Internet und ohne Klimaanlage. Die Waschräume waren ebenso sehr karg eingerichtet, was uns alle doch wieder zurück nach Ottawa sehnen ließ, wo wir geradezu luxuriös hausten. Den ersten Abend haben wir dann die Stadt auf eigen Faust erkundet, was uns zu einem Festival führte, welches der Frankophonie gewidmet war und etwas an die Fête de la Musique in Berlin erinnerte. Der erste Eindruck von Montreal, der sich in den nächsten Tagen auch verfestigte, war, dass es eine gewisse Ähnlichkeit mit New York aufweist, wenn auch in viel kleinerem Maßstab. Viele Menschen, viel Shopping, viel Kultur, also das, was eine Stadt interessant macht.

Am ersten Tag gab‘s dann wie gewohnt eine Exkursion mit dem lokalen Führer, der von Gunther, also unserem ständigen Begleiter aus Toronto, organisiert wurde. Da es diesmal um mein Thema „Sozialstruktur und Wohnungsmarkt in Montreal“ ging, war es diesmal noch interessanter als sonst, da ich hilfreiche Infos für meine Hausarbeit sammeln konnte ;-) Für Unterhaltung sorgte, wie schon des Öfteren, Wolfgang „Wolle“ Schulz, der Mann unserer Professorin, der uns begleitet. Neben der Äußerung seines Lieblingsspruches „das ham wa in Berlin och“ zeichnete er sich unter anderem dadurch aus, während der Diskussion brisanter Themen –hier dem Holocaust- ungewollt brummende Geräusche aus der Darmgegend zu äußern. Dabei die Fassung zu bewahren und nicht in einen Lachkrampf auszubrechen, war eine der schwierigsten Aufgaben für uns auf dieser Exkursion.

Der zweite Tag war wie gewohnt der Gruppenarbeit vorbehalten, wobei mittlerweile ein doch erheblicher Abfall des Niveaus der Rechercheergebnisse zu beobachten war. Waren am ersten Tag noch alle total engagiert und haben weder Kosten noch Mühe gescheut Informationen zu sammeln, waren diesmal Warteschlangen vor dem öffentlichen Computer zwecks Internetrecherche und Sekundenschlaf während der Präsentation keine Seltenheit. Abends wurden dann, wie üblich, die Taschen gepackt und ein bis eineinhalb Bier vernichtet, um ruhig schlafen zu können und um Viertel vor Fünf aufzustehen. Es lag nämlich der ominöse Transfertag von Montreal (Osten Kanadas, wo aber auch gesurft werden kann auf dem St.Lorenz-Strom) nach Vancouver (Westen Kanadas) an, die ca. 6 Flugstunden voneinander trennen, flöge man denn direkt. Aber das wäre ja zu einfach...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

na, mit "wolle" scheint ihr ja den absoluten glücksgriff gelandet zu haben... ;-)

chrissi hat gesagt…

hehe :-) au ja. seine sprüche haben wir alle aufgeschrieben und werden am ende ein best of rausgeben.